Heufig gestellte Fragen

Bei einem Getriebeschaden gibt es für den Autobesitzer nur wenige Möglichkeiten. Die Vertragswerkstatt bietet in der Regel einen Austausch an, der mehrere Tausend Euro kostet. Gerade bei älteren Autos übersteigt das häufig den Fahrzeugwert, weshalb einige ihren Pkw dann mit Getriebeschaden zu Schleuderpreisen verkaufen. Die deutlich günstigere Alternative zum Austausch ist die Reparatur oder Instandsetzung des Getriebes. Eine Instandsetzung ist gleichzusetzen mit einer Reparatur – in beiden Fällen werden defekte Teile ersetzt. Anders ist es bei einer Überholung. Bei überholten Getrieben werden alle Verschleißteile ersetzt – unabhängig davon, ob dies nötig ist oder nicht.

Getriebe gibt es in unterschiedlichen Arten und Bauformen. Der größte und für den Fahrer bedeutendste Unterschied liegt zwischen Schalt- und Automatikgetrieben. Während der Handschalter rein mechanisch funktioniert, kommt das Automatikgetriebe ohne Kupplung aus und nutzt für die Verbindung zwischen Motor und Getriebe einen Drehmomentwandler. Vom Aufbau unterscheiden sich diese Getriebe grundsätzlich, repariert oder ausgetauscht werden können aber alle.

Je nach Arbeitsaufwand und Getriebe betragen die Kosten für eine Reparatur zwischen CHF 1’500.- und 3’000.-

Fachkundige Betriebe können ein Getriebe innerhalb eines Tages aus- und einbauen sowie den Fehler finden und beheben. Dies gilt für kleinere Defekte oder den Austausch von Verschleißteilen. Wenn der Defekt schwer zu finden ist oder es komplizierter wird, muss mit mindestens zwei Tagen gerechnet werden.

Am meisten Zeit verschlingt allerdings das Warten auf den Termin. Wer einen Getriebeschaden hat, findet bei sehr wenigen, meist kleineren Betrieben Hilfe. Diese Unternehmen haben sich nur auf diese komplexen Bauteile spezialisiert und sind oftmals ausgelastet. Lange Wartezeiten sind keine Seltenheit. Dafür garantieren seriöse Betriebe für ihre Arbeit und geben eine zweijährige Garantie. Einige Unternehmen bauen auch die vom Kunden gekauften überholten Getriebe ein, worauf dann jedoch keine Garantie gegeben wird. Kommt es bei einem neueren Auto zum Getriebeschaden, ist vor der Reparatur unbedingt beim Hersteller nach der Garantie oder Kulanz zu fragen.

Bei einer Instandsetzung eines manuellen Schaltgetriebes wird dies zuerst fachgerecht ausgebaut. Dafür kommt der Pkw auf die Hebebühne und die Experten demontieren das bis zu 30 Kilogramm schwere Bauteil aus dem Innenraum.

Je nach Fahrzeugmodell kann dieser Prozess bis zu drei Stunden dauern. Dann wird es auseinander gebaut und gereinigt. Anschließend wird alles geprüft und defekte Teile ausgetauscht. Zum Schluss setzen die Spezialisten das Getriebe zusammen und prüfen es auf seine Funktion. Dieser Ablauf gilt auch für überholte und neue Getriebe. Mit dem Unterschied, dass diese nicht geprüft, sondern lediglich eingebaut werden.

Es gibt mehrere typische Ursachen, die einen Getriebeschaden hervorrufen können. Entweder geht dies auf technisches Versagen oder menschliche Fehler zurück. Manuelle Getriebe können durch falsches Schalten eher beschädigt werden als Automatikgetriebe, die dem Fahrer ein bestimmtes Fahrverhalten vorgeben. Wer die Kupplung nicht richtig durchdrückt oder zu ruppig und schnell schaltet, schadet dem Bauteil immens. Dies sollte man sich ebenso abgewöhnen wie gleichzeitiges kuppeln und schalten. Erst kuppeln, dann den Gang sanft aber schnell einlegen und anschließend das Kupplungspedal wieder loslassen.

Einen Schaden am Getriebe können aber auch thermische Überlastung, defekte oder verschlissene Einzelteile sowie auch fehlerhaft durchgeführte Getriebemontagen bewirken. Ebenso kann das Getriebe aufgrund ungeeignetem Getriebeöl oder zu geringem Ölstand leiden. Materialfehler führen ebenfalls zu Schäden. So geht beispielsweise der Simmerring am Eingangswellenlager des Fiat 500 überdurchschnittlich häufig kaputt, Öl tritt dann aus den Eingangswellen auf die Kupplung und der Schaden ist vorprogrammiert. Mitunter kann das Bauteil auch vor der Alltags-Belastung des Autos kapitulieren, weil es zu schwach ausgelegt ist. Wer häufig schwere Lasten mit seinem Pkw zieht, beeinflusst damit auch die Lebensdauer des Getriebes.

– Gang niemals mit Gewalt einlegen und Pedal für die Kupplung immer komplett durchdrücken.

– Kupplung an der Ampel oder im Stau nicht schleifen lassen.

– Unnötige Fahrten in der Stadt, mit zahlreichen Beschleunigungs- und Bremsmanövern, wirken sich ebenfalls negativ auf die Langlebigkeit des Getriebes aus.

Regelmäßig Ölwechsel durchführen, denn nur so lassen sich nicht nur drohende Schäden erkennen und unter Umständen verhindern, sondern auch die Lebensdauer des Getriebes verlängern.

Vermeiden sie hohe Drehzahlen, wenn es nicht notwendig ist.

– Regelmäßiges ziehen von schweren Lasten oder häufiges Bergfahren vermeiden.

Das eindeutigste Zeichen für einen Getriebeschaden sind Ölflecken. Kommt das Öl nicht vom Motor (der bei herkömmlichen Modellen weiter vorne sitzt), sondern tritt aus dem Getriebe aus, sollte das Auto nicht mehr gefahren und schnellstmöglich zur Werkstatt gebracht werden. Warnzeichen eines nahenden Getriebeschadens sind zudem ungewöhnliche, lauter werdende oder unbekannte Geräusche sowie unruhiges Fahrverhalten. Weitere Anzeichen sind eine instabile Gangschaltung, herausspringende oder schwer einlegbare Gänge.

Wenn die Gänge nicht mehr zuverlässig gewählt werden können oder der Wagen sich trotz eingelegtem Gang im Leerlauf befindet, steht das baldige Versagen des Getriebes meist bevor. Auch das Ruckeln eines Autos kann auf einen Getriebeschaden hinweisen. Der Wagen ruckelt, wenn der Kraftfluss abreißt. Diese Unterbrechung kann beim manuellen Schaltgetriebe eine defekte Kupplung verursachen oder eine beschädigte Verzahnung im Getriebe.

1. Kupplung nie schleifen lassen.

2. Wird nicht geschaltet: Hand vom Schaltknüppel nehmen.
(Der stetige Druck der Schaltgabel auf die Schaltmuffe sorgt bei Getriebe mit klassischem Schaltgestänge zu einem erhöhten Verschleiß.)

3. Wer länger steht (Stau, Ampel), schaltet in den Leerlauf und hat den Fuß nicht permanent auf dem Pedal.
(Bei einer durchgetretener Kupplung leidet das Ausrücklager, da bei durchgetretenem Kupplungspedal die Kupplungsfeder auf diesem lastet.)

4. Nicht unnötig Gänge überspringen.

5. Achtsam Schalten.
(Drehzahlbereich darf nicht zu hoch sein)

6. Nicht gleichzeitig kuppeln und schalten.

7. Getriebeöl warten, Inspektionsintervalle beachten.

8. Nicht abrupt in den Rückwärtsgang wechseln.
(Wenn das Auto noch vorwärtsrollt, führt der Rückwärtsgang zu einer abrupten Umkehr der Getriebedrehrichtung, was sich negativ auf die Wellen und das Differenzial auswirkt.)